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Das Wissenschafterinnenkolleg Internettechnologien lud gemeinsam mit der Fakultät für Informatik der TU Wien und der Österreichischen Computer Gesellschaft zu folgendem Vortrag ein:

Informatik – Genderforschung
Integraler Bestandteil oder verzichtbare Außensicht?

Prof. Britta Schinzel
Universität Freiburg

 

Wann:



Wo:

 

Montag, 6. Dezember 2004
17:00 - 18:00 +


Technische Universität Wien
Neues Elektrotechnisches Institutsgebäude,
1040 Wien, Gußhausstraße 27-29
EI 9, Erdgeschoss

Foto von Britta Schinzel

 

Nachlese
Die Expertin für Genderfragen im IT Bereich Prof. Britta Schinzel lieferte in ihrem gehaltvollen Vortrag wertvolle Inputs zu Persistenz und Veränderung der Geschlechterverhältnisse in der Informatik. Rund 30 BesucherInnen waren gekommen, lauschten den Ausführungen mit grossem Interesse und beteiligten sich - diesmal besonders aktiv - an der anschliessenden Diskussion.

Fotos von der Veranstaltung
Fotos vom Vortrag finden Sie hier.
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Folien zum Vortrag  

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Zum Vortrag

Der Vortrag zeichnet die Geschlechterverhältnisse in der Informatik anhand ihrer Geschichte und Selbstverständnisse nach. Anhand der Ergebnisse der Genderforschung wird gezeigt, welche Potentiale der Qualitätsverbesserung von Forschung sowie Entwicklung der Produkte und der Lehre diese innerhalb der Informatik hat.
Durch Computer vermittelte Informationstechnik und die mit ihr verbundene Programmierung existiert seit den 40er Jahren in industriellem Umfang, letztere damals als ein Frauenberuf, während die als wichtiger angesehene Hardware den Männern überlassen blieb. Mit der zunehmenden Entwicklung von Programmiersprachen, Compilern, Betriebssystemen und weiterer Anwendungen am Ende der 50er Jahre trat allmählich Software in den Vordergrund vor Hardware. Mit dem Erkennen der Wichtigkeit von Software vermännlichte sich auch der entsprechende Beruf in zunehmendem Maße.
Ende der 60er Jahre wuchs die Nachfrage nach kompetenten IT-Fachkräften enorm und konnte nicht befriedigt werden, sodass die Konstituierung eines eigenen Studiums hierfür in vielen Ländern beschlossen wurde. Die Informatik hat sich seit Anfang der 70er Jahre als Wissenschaft konstituiert und seither Konturen angenommen, die zwar von der technischen Computer-Entwicklung beeinflusst, aber keineswegs geprägt worden sind.
Dennoch folgte der Dynamik der technischen Entwicklung auch eine starke Veränderungsdynamik der Forschung und des Wissens, auch wenn die vorhandene Technik keinesfalls den wissenschaftlichen Erkenntnissen und möglichen Qualitätsstandards genügt.
Die Spannung zwischen Anforderungen aus der Industrie und Eigensinn der Wissenschaft ist in stetiger, wenn auch inhaltlich dynamischer Diskussion. Die Genderforschung Informatik führt zu Ansprüchen an Wissenschaft, industrielle Praxis und Produktqualitäten, die sowohl aus Sichten der Theorie, der Grundlagen, wie auch aus der industriellen Praxis dringend gefordert werden.

Zur Person

Nach ihrem Studium der Mathematik und Physik (Algebraische Geometrie) stieg Prof. Schinzel in die Compilerentwicklung (Compiler-Compiler) in der deutschen Computerindustrie ein. Von dort wechselte sie in die Theoretische Informatik an der TH Darmstadt (Automatentheorie und Rekursions-theorie), um sich dort zu habilitieren. Im Rahmen ihrer Professur für Theoretische Informatik an der RWTH Aachen arbeitete sie in verschiedensten Gebieten der Künstlichen Intelligenz, initiierte eine Reihe interdisziplinärer Projekte mit Linguistik, Soziologie, Biologie und Medizin und begann sich, zunächst im Rahmen der Lehre, mit Informatik und Gesellschaft zu beschäftigen. Dies alles führte zu einer Professur für Informatik und Gesellschaft an der Universität Freiburg, wo sie sich mit verschiedensten analytischen und konstruktiven Themen von Informatik und Gesellschaft, der Theorie der Informatik, wie Grundlagen der Informatik, Begriffsklärungen, Rechtsinformatik, TA, insbesondere aber auch einerseits mit Gender Studies in Naturwissenschaft und Technik, insbesondere Informatik, andererseits mit Neuen Medien in der Hochschullehre beschäftigt.

Britta Schinzel ist Mitglied in einschlägigen nationalen und internationalen Vereinigungen und Verbänden, Gutachterin und Beirätin für einschlägige Zeitschriften, Forschungsinstitutionen und Tagungen, insbesondere für den Niedersächischen Forschungsverbund für Frauen-/Geschlechterforschung in Naturwissenschaft, Technik und Medizin (NFFG), das Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIfF), und macht Politikberatung im Bereich Frauen und IT.
Sie hat eine Reihe von Tagungen zu verschiedenen Themen im Rahmen unterschiedlicher wissenschaftlicher Vereinigungen veranstaltet, und sie ist stellvertretende Frauenbeauftragte der Universität Freiburg.
Britta Schinzel liefert Beiträge zur gendersensitiven Curriculumsentwicklung Informatik und zur Erklärung der Beteiligungsunterschiede von Frauen in der Informatik in der EU und weltweit. Sie leitet zusammen mit PD Dr. Sigrid Schmitz ein vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und der Universität Freiburg gefördertes Kompetenzzentrum „Genderforschung in Informatik und Naturwissenschaft“, das sich mit Gender-Fragen an der Grenzfläche zwischen Informatik und Naturwissenschaft befasst und der Institutionalisierung der Genderforschung an Baden-Württembergischen Universitäten in den genannten Fächern dient. Mehr Info: http://mod.iig.uni-freiburg.de

Kontaktperson an der TU Wien

Dr. Beate List, list@wit.tuwien.ac.at, Tel. 58801-18830

Unterstützung

WIT wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Die Finanzierung dieser Veranstaltung erfolgt durch die freundliche Unterstützung von der Erste Bank.

Hinweise

Teilnahme kostenlos! Im Anschluss an den Vortrag gab es bei einem kleinen (Nikolaus)Buffet die Möglichkeit zum informellen Meinungsaustausch.



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